Vom 31. August bis zum 3. September fand zum 18. Mal das Internationale Berlin Seminar statt. Organisiert von der JEF Deutschland und der JEB Berlin-Brandenburg kamen dieses Jahr über 60 junge, politisch begeisterte Erwachsene aus über 20 Nationen zusammen, um über die Rolle der EU in der Welt zu diskutieren. Read the English version here.
Das Seminar begann am Donnerstag mit verschiedenen Kennenlernspielen. Schnell waren die Räume des Jugendgästehauses Berlin erfüllt von angeregten Unterhaltungen in allen Sprachen des Kontinents. Am Freitagmorgen begann dann der inhaltliche Teil. Die Teilnehmer sollten sich mit sechs Regionen der Welt auseinander setzten: Südamerika, Russland und die Eastern Partnership, Nordamerika, China, dem Balkan und der ME/NA-Region (Middle East / North Africa). Zu jeder Region haben wir einen Experten eingeladen, und die Teilnehmer rotierten im World Café-Format zwischen den Regionen. So konnten die Teilnehmer mit den Experten unter anderem über Konflikte und Chancen in den Regionen diskutieren. Nach einer Mittagspause haben sich die Teilnehmer dann auf die sechs Regionen aufgeteilt, um in einer Zukunftswerkstatt intensiv über die Region zu sprechen. So wurde in der ersten Phase der Status Quo der Region im Detail erarbeitet, wichtige Themen und Schlüsselfiguren benannt und alles auf einer Wandzeitung festgehalten. Am nächsten Morgen ging es mit der zweiten Phase der Zukunftswerkstatt weiter. Jetzt war Kreativität gefragt, denn die Teilnehmer sollten eine kleine Zeitreise ins Jahr 2030 machen und eine Utopie und eine Dystopie für die Region entwerfen. In der dritten und letzten Phase ging es dann konkret um den Einfluss der Europäischen Union in der Region, und welche Rolle die EU auf dem Weg in die Utopie spielen kann. Die Ergebnisse der Diskussionen wurden auf vielfältigen und bunten Plakaten festgehalten.
Die Zukunftswerkstatt hat wieder gezeigt, wie sehr politische Diskussionen von der europäischen Vielfalt profitieren. Man lernt nicht nur viele neue Dinge über die Länder und Menschen auf unserem Kontinent, sondern auch wie unterschiedlich die Meinungen zu vielen Themen sind. Und wenn dank Diskussionsfreude und Kompromissbereitschaft trotz heißer Diskussion und strittigen Themen ein tolles Ergebnis entsteht, kann Politik auch Spaß machen sein.
Samstagnachmittag gab es dann noch was zu gewinnen. Gemeinsam mit den Betreibern der Facebook-Seite „Why Europe“, die in den Sozialen Medien emotionale, pro-europäische Kampagnen durchführen, haben wir einen Foto-Wettbewerb abgehalten. In Fünfer-Gruppen sind die Teilnehmer in Berlin ausgeschwärmt, um pro-europäische Motive zu finden und festzuhalten. So wurden Reisende am Hauptbahnhof fotografiert und Pässe in die Kamera gehalten. Ein besonders beliebtes Motiv waren dabei die Reste der Berliner Mauer in der East Side Gallery, die zu einem Symbol für das zusammenwachsende Europa geworden sind. Die Beiträge werden in den nächsten Tagen auf Facebook veröffentlicht, und die Gruppe mit der größten Resonanz gewinnt.
Am Ende des langen Tages wurde beim europäischen Pub-Quiz dann noch einmal alles gegeben. Anschließend wurde die Nacht noch auf den Tanzflächen der Hauptstadt zum Tage gemacht.
Ohne Rücksicht auf die durchgefeierte Nacht ging es dann am Sonntag früh weiter. Die Gruppen präsentierten ihre Plakate. In einem „Gallery Walk“ tauchten die Teilneher in alle Regionen ein und machten sich mit den Ergebnissen der anderen vertrauen. Nach der abschließenden Evaluation hieß es schon Abschied nehmen.
Was bleibt nach einem Wochenende JEF-Spirit? Viele neue Freunde und Bekanntschaften, und die Begeisterung für eine Generation die brennt für die europäische Idee! Hier findet ihr weitere Bilder vom Berlin Seminar.
Bericht von Jacob Brank