Anmeldung für den JEF-BuKo ist offen!

Liebe JEFer:innen,

es ist wieder soweit!

In wenigen Wochen schon werden wir ein weiteres Mal als Bundeskongress, unserem höchsten beschlussfassenden Gremium, im Herzen von Europa zusammentreten, um miteinander zu debattieren und neue Beschlüsse zu fassen, um den alten Bundesvorstand zu verabschieden und einen Neuen zu wählen und nicht zuletzt, um gemeinsam das 75-jährige Jubiläum der JEF Deutschland zu begehen.

Mit großer Freude berufen wir hiermit den 71. Bundeskongress der Jungen Europäischen Föderalist:innen Deutschland ein und freuen uns, euch alle dieses Jahr vom 04. bis 06. Oktober 2024 in Frankfurt am Main in Hessen begrüßen zu dürfen.

Hinter uns liegt ein ereignisreiches, intensives und für viele von uns auch emotionales Jahr. Ob in Tübingen oder an der Ostsee, in Magdeburg oder Düsseldorf: Quer durchs Land und in alle Himmelsrichtungen haben wir für die Europawahl mobilisiert, demonstriert – oft auch gemeinsam mit Partnern – zahlreiche europäische Hoffnungsmomente geschaffen. Kurzum: Wir haben das Motto unserer Europwahlkampagne EurHope gelebt. Dafür möchten wir Euch Allen schon jetzt ein ganz großes DANKE aussprechen.

vision.

Es mag aktuell und im Lichte der Ergebnisse der Europawahlen nicht ganz leicht fallen, angesichts des erneuten Erstarkens rechtsextremer Kräfte in Europa und des anhaltenden Kriegs in der Ukraine, den Erfolg des eigenen Engagements zu sehen. Was hilft, ist ein Blick in die Vergangenheit.

Vor 75 Jahren, im Spirit der Gründung der Bundesrepublik Deutschland, haben einige junge Europäer:innen den Bund Europäischer Jugend – die heutige JEF Deutschland – auf der Wachenburg gegründet. Das Ziel: die Schaffung eines geeinten, föderalen Europas in einer echten europäischen Demokratie . Aus dem Versprechen des #NieWieder und dem Wunsch, eine neue, andere Zukunft zu bauen, war die JEF schon damals im Zeitgeist #SimplyAGenerationAhead . Unsere Vision, der föderale europäische Bundesstaat, leitet uns bis heute und ist aktueller denn je.

reform.

Zu einer Zeit, in der kaum jemand an das geeinte Europa denken mochte, forderten wir schon das grenzenlose Europa und stürmten dafür wenige Monate nach Gründung die deutsch-französische Grenze in St. Germanshof. Es waren Aktionen wie der Grenzsturm 1950, die den Weg für das weitere Zusammenwachsen Europas, ob als Europarat oder als Europäische Union, ebneten. Seitdem begleiten wir Generation für Generation die Europäische Integration kritisch und gestalten sie leidenschaftlich und engagiert mit. Die Beschlüsse, die wir gemeinsam bei Bundeskongressen fassen, benennen konkret, welche weiteren Reformen wir auf europäischer Ebene brauchen, damit unsere Vision Realität wird.

realität.

Erfreulicherweise wurde vieles von dem, was schon Generationen vor uns forderten, zwischenzeitlich umgesetzt. Nicht immer so, wie wir es uns gewünscht hätten, aber doch ein ganzes Stück näher an unserer Vision eines föderalen Europas dran als 1949. Die Direktwahl zum Europäischen Parlament, das grenzenlose Europa durch Schengen, der Euroraum und die gemeinsame Währung, Erasmus, und vieles mehr. Unser Tun zeigt Wirkung!

Wir wissen aber auch: für unser Ziel eines friedlichen und geeinten Europas, das den Krisen und Herausforderungen gewachsen ist, braucht es den föderalen Bundesstaat mit einer gemeinsamen europäischen Verfassung. Und das ist unser Versprechen für die nächsten 75 Jahre: Wir bleiben auch weiterhin dran, mit Durchhaltevermögen, Leidenschaft und Überzeugung.

Und dieses möchten wir gemeinsam mit euch unter dem Motto: 75 Jahre JEF Deutschland im Herzen von Europa: Vision. Reform. Realität. feierlich in Frankfurt bekräftigen.

Bitte meldet euch bis zum 08.09. über dieses Anmeldeformular an und begleicht den Teilnahmebeitrag! Der Teilnahmebeitrag beträgt durch die allgemein gestiegenen Kosten und im Zuge der beschlossenen Beitragserhöhung beim letzten BuKo in diesem Jahr 70€, die maximale Fahrkostenerstattung 100€. Alle weiteren Infos findet ihr direkt im Anmeldeformular.

Bitte kontaktiert dazu auch rechtzeitig eure bei euren Landesversammlungen gewählten Delegierten und ggf. die Ersatzdelegierten. Die Mandatsprüfungskommission gleicht Ende September die Protokolle und die Delegiertenlisten mit den Anmeldungen zum BuKo ab.

Bitte beachtet, dass wir auch in diesem Jahr bereits am Freitag um 17h30 den Bundeskongress starten werden und dann gemeinsam zum Empfang gehen.

Alle Unterlagen findet ihr in Kürze auch auf unserer Homepage (jef.de/projekte/buko2024/). Dort werden auch die Kandidaturen für die Wahlen zum neuen Bundesvorstand sowie alle weiteren Unterlagen veröffentlicht.

Wie bereits letztes Jahr nutzen wir als Online-Tagungsportal und Tool für Anträge und Änderungsanträge Antragsgrün. Bitte reicht alle Anträge und Änderungsanträge ausschließlich über https://xn--antrge-eua.jef.de/web/ ein. Bei Fragen meldet euch bitte direkt beim Bundessekretariat (busek@jef.de).

Bitte beachtet die Frist für die inhaltlichen Anträge: 06. September!

Und schließlich: Es werden ALLE Positionen im Bundesvorstand neu gewählt. Wir freuen uns über Kandidaturen! Solltet ihr Interesse haben oder Fragen zu den zu besetzenden Positionen oder der Arbeit des Bundesvorstands im Allgemeinen, wendet euch gerne an Clara Föller (clara.foeller@jef.de).

Solltet ihr allgemeine Fragen zum Bundeskongress oder zu euren Mandaten haben, dann meldet euch bitte bei Emmeline Charenton (emmeline.charenton@jef.de).

Wir freuen uns auf euch!

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Stellungnahme zu den neuen Politischen Leitlininen der Europäischen Kommission

Ursula von der Leyen ist erneut vom Europäischen Parlament zur Kommissionspräsidentin gewählt worden. In ihrer ersten Rede hat sie bereits ihre politischen Leitlinien vorgestellt, die in den kommenden 5 Jahren Programm sein sollen. Konkret sagt sie: “I want to make sure that young people can use their voice – their own voice – to help shape our future.” 

Dies soll durch den Ausbau von Erasmus+, Jugenddialoge aller Kommissionsmitglieder in den ersten 100 Tagen  und ein President’s Youth Advisory Board mit jungen Menschen aus allen Mitgliedsstaaten, das Vorschläge und Ideen der Kommission mitberaten kann, erreicht werden. Die Maßnahmen sind laut der Kommissionspräsidentin Teil einer weitergehenden Selbstverpflichtung, jungen Menschen mehr Freiheit und Verantwortung in unseren Gesellschaften und Demokratien zu geben. 

Als Junge Europäische Föderalist:innen begrüßen wir diesen starken Fokus auf Jugend und die Stärkung der Beteiligung junger Menschen auf europäischer Ebene. Denn: JungeMenschen sind essentieller Teil des demokratischen Zusammenlebens in Europa. Wissenschaftliche Studien unterstützen die Tatsache, dass junge Menschen oft als eine homogene Gruppe dargestellt werden, die eine bestimmte politische Meinung vertritt  . Dabei verhalten sich junge Menschen genauso divers wie andere Wähler:innengruppen, werden jedoch weniger differenziert oder aktiv wahrgenommen oder mitgedacht. Das kann zu Frustration und Vertrauensverlust auf allen politischen Ebenen führen. Es ist daher essentiell, junge Menschen auf allen politischen Ebenen verstärkt mitzudenken. 

Junge Menschen wünschen sich mehr politische Beteiligung und Beachtung in Entscheidungsprozessen. Als JEF Deutschland haben wir gemeinsam mit der JEF Europe, make.org und der Europa-Union Deutschland eine Online Konsultation durchgeführt, in der vor allem junge Menschen ihre Vorstellungen, Wünsche und Ideen für Europa abgeben konnten. Aus den Vorschlägen wurden die populärsten zu einer “Agenda der Hoffnung” zusammengetragen. Wir freuen uns, dass viele dieser Forderungen bereits in den politischen Leitlinien von Ursula von der Leyen aufgegriffen wurden und wollen im Folgenden nochmals auf einige spezifische Punkte eingehen, die miteinander in Zusammenhang stehen:

Eine der Forderungen im Bereich Demokratie und Institutionen ist die Erhöhung der Bürger:innenbeteiligung und die Stärkung des Verständnisses über die EU. Hierzu sollen laut den Politischen Leitlinien Politikbereiche und Vorschläge ausgewählt werden, bei denen die Empfehlungen eines Europäischen Bürger:innenpanels hoch gewichtet werden sollen. Auch die Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen Organisationen und Politiker:innen vor Ort soll für mehr gegenseitiges Verständnis gestärkt werden.

Beim Thema Mobilität soll, angelehnt an die Forderung, einen effizienteren und besser zugänglichen Schienenverkehr zu entwickeln, eine Verordnung über die einheitliche digitale Buchung und Ausstellung von Fahrscheinen kommen. Europäer:innen sollten somit einen einzigen Fahrschein auf einer einzigen Plattform kaufen können und die Fahrgastrechte für ihre gesamte Reise erhalten.

Im Bereich der Landwirtschaft ist geplant , dass der European Biotech Act 2025 unter anderem dazu beiträgt, die Innovation in diesem Bereich zu stärken und ihn zu modernisieren. Eine Vision für Landwirtschaft und Ernährung, die sich mit der Frage befasst, wie die langfristige Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit unseres Landwirtschaftssektors im Rahmen der Grenzen unseres Planeten sichergestellt werden kann.soll in den ersten 100 Tagen Amtszeit erscheinen, 

Ebenfalls sollten Investitionen in saubere Energieinfrastrukturen und -technologien ausgebaut und priorisiert werden. Dazu gehören erneuerbare Energien und kohlenstoffarme Technologien, Netzinfrastruktur, Speicherkapazität und Transportinfrastruktur für abgeschiedenes CO2. Die Politischen Leitlinien sehen ebenfalls einen Clean Industrial Deal

sowie Clean Trade and Investment Partnerships und einen Circular Economy Act vor, die Teile der Forderungen unserer Agenda der Hoffnung zum Thema Klimawandel und Umwelt einhalten würden.

Beim Thema Arbeit sollte eine Quality Jobs Roadmap faire Löhne, gute Arbeitsbedingungen, Ausbildung und faire Arbeitsplatzwechsel für Arbeitnehmer und Selbstständige unterstützen, insbesondere durch die Ausweitung der Tarifverhandlungen, was zu einem gewissen Grad auch einen einfacheren Zugang zu Arbeitsplätzen verschaffen könnte. Leider wird jedoch das Problem der Jugendarbeitslosigkeit nicht spezifisch erwähnt.

Um “Made in Europe” zu unterstützen,  soll es einen neuen Europäischen Fonds für Wettbewerbsfähigkeit als Teil des Vorschlags für einen neuen und verstärkten Haushalt im nächsten mehrjährigen Finanzrahmen geben.

Damit die Bildung gestärkt wird, soll eine Union der Kompetenzen geschaffen werden, die sich auf nachhaltige Investitionen in diesen Sektor, Erwachsenenbildung und lebenslanges Lernen, den Erhalt von Qualifikationen und die Anerkennung verschiedener Ausbildungsarten konzentriert, damit die Menschen in der gesamten EU arbeiten können.  Weiterhin ist angedacht,  auf einen europäischen Hochschulabschluss hinzuarbeiten sowie eine Initiative zur Übertragbarkeit von Qualifikationenzu schaffen, um sicherzustellen, dass eine in einem Land erworbene Qualifikation in einem anderen Land anerkannt wird. Die Kindergrundsicherung zu stärken, um soziale Ausgrenzung durch Bildung, Gesundheitsversorgung oder andere wichtige öffentliche Dienstleistungen zu verhindern und zu bekämpfen, ist ebenfalls Teil der Politischen Leitlinien.

Eine zentrale Forderung beim Thema Migration ist die Frage nach einem effizienteren europäischen Rechtsrahmen für Einwanderung, den die Politischen Leitlinien im Migrations- und Asylpakt sehen. Begleitend soll eine europäische Migrations- und Asylstrategie ins Leben gerufen werden, um eine zukunftsorientierte Vision zu formulieren und an künftige Herausforderungen anzupassen.

Ein übergeordneter Punkt der Politischen Leitlinien ist es, Forschung und Innovation in den Mittelpunkt unserer Wirtschaft zu stellen, wobei die Förderung von Forschung, Innovation und Technologie in Europa gleichermaßen eine Forderung der Jugend in der Agenda der Hoffnung ist.

Für uns als Junge Europäische Föderalist:innen ist Jugendpartizipation  von zentraler Bedeutung. Besonders, dass junge Menschen sollen und müssen eine Stimme bekommen, damit sie ihre Zukunft selbst gestalten können. Die Verankerung ihrer Bedürfnisse auf Europaebene ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Die neuen Mehrheiten im Europäischen Parlament und die verschiedenen politischen Situationen in den Mitgliedsstaaten machen eine bürger:innen- sowie zukunftsorientierte europäische Politik, die die Rechte zukünftiger Generationen mitdenkt, zwingend erforderlich. Dafür braucht es eine starke europäische Kommission, die an demokratischen Prinzipien festhält und gemeinsam mit dem Rat und dem Parlament die Europäische Union im globalen Gefüge stärkt und zukunftsfähig macht. Ein wichtiger notwendiger und von vielen proeuropäischen Verbänden, Vereinen und Politiker:innen mitgetragener Schritt hierfür ist die Veränderung der europäischen Verträge.

Die Versprechen der Politischen Leitlinien dürfen jedoch keine leeren Worte bleiben oder wie das Europäische Jahr der Jugend nur als PR-Stunt dienen.
Bei der jetzt folgenden Nominierung und Ernennung der Kommissar:innen fordern wir, dass junge Menschen und ihre Forderungen konsequent mitgedacht werden. 

Sonst sehen wir die Gefahr eines erneuten Vertrauensverlustes in die Europäische Union und eine weitergehende Erosion der europäischen Idee für diese und künftige Generationen an jungen Menschen.

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Europäische Demokratie verteidigen

Statement des Bundesvorstands zu den Ergebnissen der Europawahl 2024

Europa hat gewählt. Besonders in Deutschland wurden die Ergebnisse von vielen mit Schrecken und Sorge wahrgenommen – doch sie sollten uns nicht völlig überraschen. Vorwarnungen über den bevorstehenden Rechtsruck und die Zunahme antieuropäischer Antidemokrat:innen gab es mehr als genug. Diese Ergebnisse müssen daher erneut ein Weckruf sein. Das geeinte Europa hat nur dann eine Zukunft, wenn sich Demokrat:innen aller Länder jetzt vereinen und es entschlossen und mutig gegen alle verteidigen, die es zerstören wollen. Dies gilt in Brüssel, Straßburg und den europäischen Hauptstädten, aber auch vor Ort, auf Marktplätzen, in Schulen, an Stammtischen und auf dem Fußballplatz. Europa wird durch seine Bürger:innen gelebt. Verlieren wir sie, verlieren wir Europa.

In ganz Europa haben rechtsextreme Parteien an Stimmen gewonnen und stellen nun fast ein Drittel der Sitze im Europäischen Parlament. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die Arbeit des Parlaments und dessen Einfluss auf die europäische Politikgestaltung. Viele wichtige und wegweisende Entscheidungen für die Zukunft der Europäer:innen – wie etwa beim Klimaschutz, der Migration, dem Abbau von Ungleichheit und dem europäischen Haushalt – könnten nun blockiert werden. Auch die in der letzten Legislaturperiode angestoßenen Reformen, die für das Bestehen der EU zwingend notwendig sind, stehen auf der Kippe. Zudem steht die Zukunft der Ukraine sowie die Erweiterungsbemühungen Moldaus, Georgiens und des Westbalkans auf dem Spiel.

Die veränderten Mehrheitsverhältnisse im Europäischen Parlament werden spürbare Auswirkungen auf die Politik, den Alltag und das Zusammenleben vieler Europäer:innen haben. Dies gilt besonders für junge Menschen, die darauf angewiesen sind, dass die politischen Entscheidungsträger:innen ihre Belange berücksichtigen. Beispiele für die veränderten Mehrheitsverhältnisse sind Gesetzesvorhaben wie das Recht auf Nichterreichbarkeit außerhalb der Arbeitszeiten oder zusätzliche Klimaziele, um bis 2050 klimaneutral zu sein. Diese Vorhaben könnten durch die neuen Mehrheiten stark gebremst, die Entscheidungsfindung erschwert und im schlimmsten Fall blockiert werden. Das betrifft auch die Einberufung eines Europäischen Konvents, die von Kommission und Parlament im Nachgang der Konferenz zur Zukunft Europas gefordert wurde. 

Der Rechtsruck betrifft jedoch nicht nur das Parlament. Auch die Europäische Kommission wird zwangsläufig einen Rechtsruck erleben, da die Kommissar:innen von den Regierungen der Mitgliedstaaten vorgeschlagen werden, in denen viele eurokritische Parteien mitregieren oder sogar stärkste Kraft sind. Die entsendeten Kommissar:innen werden daher stärker aus einem antieuropäischen, in Teilen rechtsextremen Lager kommen als bisher. Dies wird Auswirkungen auf die Politik und die Gesetzesentwürfe der Kommission haben, die aktuell als einzige Gesetzesvorschläge einbringen kann.

Die Europawahlen sind außerdem Vorbote dessen, was uns auf Ebene der nationalen Wahlen in den nächsten Jahren erwarten könnte. Die Neuwahlen des Parlaments in Frankreich könnten zu einer Regierungsbeteiligung des rechtsextremen Rassemblement National führen. Dies könnte direkten Einfluss auf die Entscheidungen im Europäischen Rat und die Besetzung der EU-Spitzenpositionen haben. Auch der deutsch-französische Motor, der bereits jetzt mühsam stottert, könnte vorerst ganz zum Erliegen kommen – ein fatales Signal nach 61 Jahren deutsch-französischer Freundschaft.

Mit Blick auf Deutschland ist die AfD mit 16 % bundesweit die zweitstärkste Kraft geworden – das gilt für die Wähler:innengruppen von 16-59 Jahren. Wahlsieger unter den Erstwähler:innen und jungen Menschen unter 30 sind vor allem kleine Parteien wie Volt. Dies zeigt, dass junge Menschen sich und ihre Interessen von den etablierten Parteien nicht ausreichend wahrgenommen und repräsentiert fühlen. Statt sich in Debatten um die Nutzung von Social Media oder die Infragestellung der Wahlalterabsenkung zu verlieren, sollten diese Parteien sich selbstkritisch fragen, wo man junge Menschen in den letzten Jahren verloren hat und wie man sie zurückgewinnen kann. Die Antwort auf diese Frage findet sich in zahlreichen Studien und Stellungnahmen von Jugendverbänden der letzten Jahre.

In Anbetracht der Stärke der rechtsextremen Kräfte in Europa fordern wir ein klares demokratisches Bündnis gegen die Fraktionen EKR und ID sowie gegen mögliche Bündnisse von antidemokratischen Parteien wie der AfD, die noch keiner Fraktion zugeordnet sind. Gerade jetzt gilt es, die politischen Grabenkämpfe, die allzu oft aus einer nationalen Logik heraus geführt werden, hinter sich zu lassen und geeint und kompromissbereit die europäische Einheit und ihre Zukunft zu sichern.

Die Europawahl brachte jedoch auch einige erfreuliche Erkenntnisse. So blieb die Wahlbeteiligung in ganz Europa mit 51 % auf dem Niveau von 2019, und in Deutschland konnte sie dank der großen Aktivitäten der Zivilgesellschaft sogar auf 64 % im Vergleich zu 61 % im Jahr 2019 gesteigert werden. Mit über 400 Sitzen gibt es außerdem eine deutliche demokratische Mehrheit im Europäischen Parlament. In Ungarn sah sich die europakritische Fidesz-Partei mit starken Stimmverlusten an Viktor Orbans Konkurrenten Péter Magyar konfrontiert. Das sollte uns Hoffnung machen und stärker in den Vordergrund gerückt werden.

Die Wahlergebnisse zeigen vor allem eins: Europa und europäische Themen müssen viel mehr im Alltag der Europäer:innen verankert werden. Dazu braucht es eine umfassende Medienberichterstattung und europäische Debatten auf politischer Ebene, die sich losgelöst von nationaler Politik an Inhalten orientieren. Wir brauchen endlich umfassende Wahlreformen. Europawahlen dürfen keine “second order” Wahlen sein. Denn die Folgen sind deutlich geworden und haben Auswirkungen auf ganz Europa. Es braucht eine Stärkung formaler und non-formaler europapolitischer Bildungsangebote und mehr grenzüberschreitende Austausche. Klar ist, dass eine aktive Zivilgesellschaft etwas bewegen kann. Das hat sie bei den Wahlen deutlich bewiesen. Sie ist der Garant für ein europäisches und demokratisches Bewusstsein der Bürger:innen und somit letztlich für den Erhalt der europäischen Idee selbst. Ihre Förderung ist eine Investition in die Zukunft Europas.

Jetzt gilt es, zusammenzustehen und gemeinsam die Demokratie für uns alle und für unsere Zukunft zu stärken und zu verteidigen. Doch das geht nur, wenn alle und vor allem Entscheidungsträger:innen auch ihren Teil dazu beitragen und bei dem Versuch, Mehrheiten zu bilden, nicht mit rechtsextremen Parteien kokettieren.

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Save the date: 4.-6.10.: 71. Bundeskongress in Frankfurt

Wir freuen uns, den 71. Bundeskongress der JEF Deutschland anzukündigen! Der Bundeskongress wird vom 4. bis 6. Oktober in Frankfurt am Main stattfinden.

Alle Delegierten können sich den Termin schon einmal dick im Kalender  eintragen.

Mehr Infos gibt es ab August unter www.jef.de/buko2024.

Bei Fragen meldet euch gerne im Bundessekretariat.

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Ausschreibung Aktionstage EurHope

Du bist zwischen 16 und 25 Jahre alt und darfst dieses Jahr vielleicht zum ersten Mal bei den Europawahlen wählen? 

Dann bist Du bei uns genau richtig. Wir laden Dich herzlich zu unseren Europa-Aktionstagen am 20.4. in Berlin, am 27.4. in München oder am 25.5. in Frankfurt am Main ein.  

Wir möchten Dich mitnehmen, in die Welt und Funktionsweise der Europäischen Demokratie. In Phase 1 wirst Du als Agent:in des Federalist Bureau of Investigation – FBI einen spannenden Fall lösen und die Europäische Demokratie verteidigen. Unser Escape Game führt Dich durch das Europäische Parlament, die Europäische Kommission und den Europäischen Rat, wo Du Lösungen für Deinen Fall finden sollst und gleichzeitig lernst, wie die Strukturen der Europäischen Union aktuell funktionieren. 

In Phase 2 nehmen wir Dich mit in eine Kreativ-Werkstatt. In einem Straßenbild malst Du auf, wie Deine Zukunft in der Europäischen Union aussehen soll. Du beschäftigst Dich mit den Themen und Fragen, die zukünftig mehr besprochen werden sollten und wie die EU aus Deiner Sicht  besser funktionieren könnte. 

Damit Du auf diese Ideen auch direkt ein Feedback bekommst, hast Du in Phase 3 die Möglichkeit, bei einem lockeren Gespräch Deine Ideen und Vorstellungen mit Kandidat:innen für das Europäische Parlament  zu diskutieren. 

Sei bei einem spannenden Aktionstag (ca. 10 – 16h30) dabei, an dem Du viele junge engagierte Europäer:innen triffst, die Dich in den verschiedenen Phasen und Aufgaben begleiten. Vorkenntnisse brauchst Du keine. 

Noch immer nicht überzeugt?
Hier findest Du noch einmal alles auf einen Blick: 

Wann und wo : 20.4. Berlin; 27.4. München oder 25.5. Frankfurt am Main
Dauer:  ca. von 10 – 16h30 (FFM: 13- 18h30)
Vorkenntnisse: keine
Interesse: Melde dich einfach für den jeweiligen Aktionstag an


Zur Anmeldung München Zur Anmeldung Frankfurt Ausschreibung - PDF
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Holt euch Europa jetzt wieder auf die Ohren – mit Hör:stoff, dem JEF-Podcast!

Hör:stoff ist der offizielle Podcast der Jungen Europäischen Föderalist:innen Deutschland und bietet die Möglichkeit, tief in die Welt der europäischen Politik einzutauchen. Seit 1949 setzen wir uns leidenschaftlich für die Idee der Vereinigten Staaten von Europa ein und engagieren uns dafür, europäische Werte und Identität unter jungen Menschen zu fördern. Wie können mehr Menschen für die EU begeistert werden? Welche Rolle spielt die Serie “Parlament” bei der Schaffung einer europäischen Öffentlichkeit? Und was ist feministische Europapolitik? Diese und weitere Fragen diskutiert Moderatorin Paula Schmidt mit spannenden Gästen in der 2. Staffel des Podcasts – alles rund um die Europawahlen 2024!

paula2Holt euch Europa jetzt wieder auf die Ohren – mit Hör:stoff, dem JEF-Podcast!
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Stellenausschreibung: Projektassistenz EurHope (m/w/d) in Berlin, Midijob 20h/Woche

Wir suchen dich als Verstärkung ab dem 11. März für unser Team im Bundesekretariat zur Unterstützung unser Kampagne “EurHope”.

Das bieten wir Dir:

  • eine abwechslungsreichen Nebenjob in einem pro-europäischen, politischen Jugendverband
  • die Möglichkeit, an einer spannenden Kampagne und innovativen Veranstaltungen aktiv mitzuwirken und diese zu gestalten
  • motivierendes Teamwork und den Einstieg in ein europaweites Netzwerk
  • eine freundschaftliche und kollegiale Arbeitsatmosphäre, sowie flexible Arbeitsstrukturen und -zeiten über ein Stundenkonto.

Interessiert? Dann lies weiter und bewirb dich bis zum 25. Februar

BundesverbandStellenausschreibung: Projektassistenz EurHope (m/w/d) in Berlin, Midijob 20h/Woche
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Gedenken, Erinnern, Handeln – #NieWieder ist jetzt

  • Gedenken, Erinnern, Handeln – #NieWieder ist jetzt
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“Wir sind alle Brüder und Schwestern – Nie wieder heißt jetzt zusammenzustehen!”

Am 27. Januar 1945 wurden die Gefangenen des Konzentrationslager Auschwitz befreit. Heute  gedenken wir der Opfer des Nationalsozialismus und erinnern daran, dass auch nach Ende des Dritten Reichs rechtsextreme Netzwerke für den Tod von Mitbürger:innen verantwortlich sind. Angesichts der menschenverachtenden Ideologie rechtsextremer Gruppierungen, die uns in den letzten Wochen erneut in aller Deutlichkeit vor Augen geführt wurde, muss dieser Gedenktag heute ein Wendepunkt im Umgang mit neofaschistischen Gruppen in Deutschland und Europa sein.  #NieWieder ist jetzt! 

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Stellenausschreibung: Projektmanager:in (m/w/d) in Berlin, 50% TVÖD8

Wir suchen dich als Verstärkung ab dem 15. April für unser Team im Bundesekretariat für die Bewirtschaftung von Projekt- und Fördermitteln, Projektmanagement und Organisationsmanagement.

Das bieten wir Dir:

  • eine abwechslungsreiche Teilzeittätigkeit in einem pro-europäischen, politischen Jugendverband mit tausenden engagierten jungen Menschen in Europa
  • die Möglichkeit, in einer für Europa entscheidenden Zeit an Projekten, Kampagnen und Aktionen aktiv mitzuwirken und diese zu gestalten
  • motivierendes Teamwork und den Einstieg in ein europaweites Netzwerk mit engagierten Proeuropäer:innen in über 30 Ländern und vielen Partnern der JEF

Außerdem bieten wir Dir eine freundschaftliche und kollegiale Arbeitsatmosphäre, sowie flexible Arbeitsstrukturen und -zeiten über ein Stundenkonto.

Interessiert? Dann lies weiter und bewirb dich bis zum 21. Februar

BundesverbandStellenausschreibung: Projektmanager:in (m/w/d) in Berlin, 50% TVÖD8
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Die Europäische Union ist alternativlos

Stellungnahme des Bundesvorstands der JEF Deutschland zum Spitzenkandidaten und zum Wahlprogramm der AfD für die Europawahl 2024

“Die Europäische Union ist alternativlos! Wir brauchen ein Europa, das an freiheitlichen, friedlichen und demokratischen Werten festhält, statt nationalistischem und chauvinistischem Denken. Nur gemeinsam können wir die aktuellen Herausforderungen angehen und Lösungen für unsere europäische Zukunft finden.”

Die in Teilen vom Verfassungsschutz beobachtete und als rechtsextrem eingestufte Alternative für Deutschland (AfD) hat bei ihrem Bundesparteitag in Magdeburg einen Spitzenkandidaten für die Wahlen zum Europäischen Parlament ernannt. Der Spitzenkandidat Maximilian Krah bezeichnet sich selbst als dezidiert rechts und steht ein für eine völkische, militante, homophobe und nationalistische Identitätspolitik, die sich durch alle gesellschaftlichen Themen zieht. Krah steht für eine rückwärtsgewandte Politik der Vergangenheit, die eine enge internationale Zusammenarbeit mit Putin sowie eine Abkehr von den USA vorsieht. Darüber hinaus lobte er öffentlich die Taliban und ihr Herrschaftsregime. Für die Europawahlen fordert die AfD unter anderem:

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