Föderalistische Außenpolitik jetzt! – Unsere Antwort auf die geopolitische Schwäche der EU

Die Welt schaut auf die wirtschaftliche Riesin in Europa – lacht aber über den außenpolitischen Zwerg Europäische Union. Der diplomatisch misslungene Besuch des Hohen Repräsentanten für Außen- und Sicherheitspolitik Josep Borrell in Moskau führte das einmal mehr vor Augen. Während dieser vom russischen Außenminister empfangen wurde, wies der Kreml drei EU-Diplomaten aus. Das stellt einen diplomatischen Affront dar und zeugt von der Geringschätzung des Hohen Repräsentanten. Wir fordern daher endlich die Ausweitung von Mehrheitsentscheidungen auf die EU-Außenpolitik und die Schaffung einer*s echte*n europäischen Außenministers*in.

Während die Presse weithin von einer “Demütigung” (tagesschau.de), “Erniedrigung” (Der Spiegel)” oder “Blamage” der EU (Der Tagesspiegel) berichtet, rufen Abgeordnete des Europäischen Parlaments nach personellen Konsequenzen. Rücktrittsforderungen beruhigen zwar angespannte Gemüter, ändern aber nichts am grundlegenden Problem der europäischen Außenpolitik: Zügige Handlungsfähigkeit wird durch das konsensuale Einstimmigkeitsprinzip verhindert, Sanktionen können nur verspätet verabschiedet werden. Eine effektive EU-Außenpolitik ist so nicht möglich. 

Deshalb lautet unsere Antwort auf den jüngsten diplomatischen Affront: Eine starke Stimme für Europa! Denn wir brauchen in der EU-Außenpolitik nicht mehr Nationalstaat und weniger Europa, sondern weniger Nationalstaat und mehr Europa!

  • Wir fordern eine Stärkung der EU als globale Akteurin. Sie muss verstärkt Freiheit, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte vertreten, die sie sich auf die Fahnen schreibt. Dafür muss sie beginnen, mit einer Stimme zu sprechen. 
  • Wir fordern die Ausweitung von eine Abkehr vom Konsensprinzip in der Außenpolitik. Damit wird aus dem unübersichtlichen Gewirr von 27 Einzelpositionen eine einheitliche Stimme.
  • Wir fordern die Aufwertung des*der Hohen Repräsentant*in der Außen- und Sicherheitspolitik zum politischen Amt des*der Außenminister*in der Europäischen Union mit einem präzisen Auftrag: Stimme der Europäischen Union in der Welt zu sein.
  • Wir fordern eine europäische Armee, die nationale Armeen ersetzt – dadurch Ressourcen bündelt, Beschaffungsprozesse erleichtert und Verteidigungsausgaben reduziert – die in der Tradition der Abrüstung steht und eine effiziente und effektive Verteidigung der EU und ihrer Partner*innen ermöglicht.

Ausgestattet mit dem Bewusstsein, ein Vorbild für Frieden, Demokratie und Menschenrechte zu sein, sowie ihre Fähigkeiten zur Bündnisverteidigung und humanitärer Intervention auszubauen, wird die EU in der Lage sein, ihre Interessen in der Welt besser zu wahren und zu vertreten sowie ihrer Verantwortung gerecht zu werden. Nur so kann sie sich als Mittlerin in den Krisen der Welt engagieren und zu einer stabileren, friedlicheren Welt beitragen. 

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Europa denn man tau! Junge Europäer*innen tagen in Bremen

64. Bundeskongress der JEF Deutschland, 13. - 15. Oktober

Die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF) richten vom 13. bis 15. Oktober 2017 ihren jährlichen Bundeskongress in der Freien Hansestadt Bremen aus. Zum Auftakt lädt am Freitagabend, den 13. Oktober 2017 um 19:00 Uhr, die Bevollmächtigte der Freien Hansestadt Bremen beim Bund, für Europa und Entwicklungszusammenarbeit, Staatsrätin Ulrike Hiller, zu einem Senatsempfang in das Bremer Rathaus ein. Dabei werden die 120 Delegierten sowie Gäste aus weiteren EU-Ländern mit Politiker*innen des Europäischen Parlaments und des Senats zusammenkommen, um sich über die aktuelle Situation der Europäischen Union auszutauschen.

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Neue Ideen für Europa – Die Europawerkstatt 2017

„Europa rettet sich nicht von alleine!“ war das Ergebnis der Europawerkstatt 2017 der JEF, das vom 26. Bis 28. Mai in Berlin stattfand. Zum fünften Mal haben wir uns mit jungen europapolitischen Multiplikator*innen aus verschiedenen Vereinen, Verbänden und Jugendparteien getroffen. Von den Lauten Europäern über Mitglieder*innen von JuLis, Jusos und JU bis hin zum Bund katholischer Jugend hatten wir Teilnehmer von den unterschiedlichsten Verbänden. Trotz Kirchentag und Champions League haben sich ca. 70 Engagierte bei knapp 30° Außentemperatur in der Hertie School of Governance zusammengefunden, um in verschiedenen Sessions über Projekte zu sprechen, die Europa voranbringen können.

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