Rückblick auf die Europawerkstatt 2016

Junge Menschen zusammenzubringen, um gemeinsam an europapolitischen Projekten und Visionen zu arbeiten – das ist das erklärte Ziel der Jungen Europäischen Föderalisten Deutschland e.V.

Vom 2. bis 4. Dezember kamen hierzu in Berlin knapp 70 Teilnehmer*innen aus verschiedenen Organisationen in der Hertie School of Governance in Berlin zusammen, um gemeinsam mit Politiker*innen Probleme zu diskutieren und Lösungsansätze zu entwickeln. Der Gesprächsbedarf ist dabei seit der ersten Europawerkstatt im Jahr 2012 eher gewachsen: Wenn in den letzten Jahren von Europa die Rede ist, so ist die „Krise“ meist nicht weit. Dabei zeigte auch die mittlerweile vierte Ausgabe der Europawerkstatt, dass es insbesondere auf zivilgesellschaftlicher Seite nicht an vielversprechenden Initiativen und Projekten mangelt.

Das Dahrendorf Forum erklärt die Erarbeitung von europapolitischen “Zukunftsszenarien”

Der Freitag stand dieses Jahr nicht nur im Zeichen des Kennenlernens, sondern wurde auch genutzt, um einen Blick in die Zukunft Europas zu werfen. In Kooperation mit dem Dahrendorf Forum wurden anhand von verschiedenen Szenarien und Akteuren die treibenden Kräfte diskutiert, die die außenpolitische Zukunft der Europäischen Union bestimmen könnten.

Das eigentliche Herzstück der Europawerkstatt war dann die sogenannte Unconference am Samstag: Statt ein vorgefertigtes Programm anzubieten, konnten hier alle Teilnehmenden gleichberechtigt und spontan Sessions anbieten, die dann wiederum den ganzen Tag über in fünf verschiedenen Räumen und drei Zeitslots besucht werden konnten.  Die Themen reichten von Sicherheits- und Sozialpolitik bis zu spezifischen Projekten wie der Forderung nach einem freien Interrail Ticket für alle Jugendlichen, der No Hate Speech Kampagne des Europarates oder dem Brok-Bresso Bericht zur institutionellen Weiterentwicklung der Europäischen Union – alle Themen findet Ihr auch auf dem Sessionplan.

Thomas Mann MdEP im Gespräch über Sozialpolitik der EU

Die Sessions waren jedoch nicht nur inhaltlich, sondern auch methodisch sehr abwechslungsreich gestaltet. So wurde zum Beispiel in einem Workshop zu Europäischen Medien und Öffentlichkeit ein Blick in die Zukunft der Berichterstattung geworfen und anschließend an konkreten Schritten gearbeitet, um die Medienlandschaft gemäß der eigenen Vorstellungen gestalten zu können.

Auch ein Workshop zum Brexit, in dem der Vizepräsident des Europäischen Parlamentes und Präsident der Europa-Union Rainer Wieland dem Blogger Jon Worth und weiteren Teilnehmer*innen Rede und Antwort stand, förderte erstaunliche Erkenntnisse zutage. So stellte Wieland sinngemäß fest, dass für die Austrittsverhandlungen wohl Folterkammern eingerichtet werden müssten.

Vize-Präsident des Europäischen Parlaments Wieland und britischer Blogger Worth bieten eine Session zum “Brexit” an

Klar ist: Angesichts der vorherrschenden politischen Verhältnisse und Aussichten fällt Optimismus nicht immer leicht. Ausgehend von den inspirierenden und zugleich motivierenden Diskussionen in den Sessions am Samstag kamen die Teilnehmer*innen am Sonntag dann dennoch zusammen, um in einer Projektwerkstatt die Ideen weiterzudenken und in eine konkrete Zusammenarbeit zu überführen. An vier verschiedenen Tischen wurden nächste Schritte und Folgetreffen geplant, um dem gemeinsamen großen Ziel etwas näher zu kommen: Eine starke pro-europäische Bewegung, die sich dem ausbreitenden Nationalismus und Populismus erfolgreich entgegenstellen kann, ohne dabei eigene Reformforderungen aus dem Blick zu verlieren.

Wir bedanken uns bei allen Teilnehmer*innen für die aktive Teilnahme und freuen uns auf weitere gemeinsame Aktionen und Projekte!

Fotos von der Veranstaltung findet Ihr hier.

 

Die Europawerkstatt ist ein Projekt der Jungen Europäischen Föderalisten Deutschland e.V. und wird gefördert aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Mit Unterstützung durch die Europa-Union Deutschland e.V.. In Kooperation mit der Hertie School of Governance und dem Dahrendorf Forum.

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