Sláva Ukrayíni! Слава Україні!

Sláva Ukrayíni! Слава Україні!

7 Forderungen der JEF Deutschland zum Jahrestag des russischen Angriffs auf die Ukraine

Entschlossen und solidarisch stehen wir als Junge Europäische Föderalist:innen auch weiterhin an der Seite der Ukraine, gegen die Aggressionen und schändlichen Gräueltaten der russischen Armee. Anlässlich des Jahrestags der jüngsten Invasion am 24. Februar 2022 haben wir aus unserer Beschlusslage 7 Forderungen ausgewählt, die uns zum aktuellen Zeitpunkt besonders wichtig erscheinen:

  1. „Die Ukraine muss diesen Krieg gewinnen. Dazu muss sie in eine Position der Stärke versetzt werden. Wir fordern, dass die Ukraine so lange wie nötig militärisch – auch durch schwere Waffen -, finanziell und humanitär durch die EU und ihre Verbündeten unterstützt wird.“
  2. „Wir stehen  entschlossen an der Seite der Ukrainer:innen. Daher rufen wir dazu auf, auch weiterhin Solidarität mit den Menschen in der Ukraine und den in die EU geflüchteten Ukrainer:innen zu zeigen, nötigenfalls auf Kosten des eigenen Wohlstands.
  3. „Die Ukraine verteidigt die Sicherheit,  Demokratie und die Werte Europas. Die EU muss Schritte zur nachhaltigen und fundamentalen Integration der Ukraine in die EU mit Nachdruck fortführen. Bis es soweit ist, sollen ukrainischen Bürger*innen schon jetzt besondere Rechte gewährt werden.
  4. „Die gemeinsam verhängten Sanktionen sind alternativlos und ein zukunftsweisendes Beispiel für die Stärke eines geeinten Europas – insbesondere im Rahmen der Außen- und Sicherheitspolitik. Wir fordern, dass die EU sich weiterhin – trotz des Widerstands einzelner putinnaher Regierungen – für harte und wirksame Sanktionen und eine Abschaffung des Vetorechts einsetzt.“
  5. „Die Auswirkungen des Kriegs auf die Wirtschaft und die Energiepolitik in Europa erfordert eine gemeinsame europäische Antwort. Um die kritische Infrastruktur Europas besser zu schützen, braucht es eine schnelle und effektive Energiewende. Diese große Zukunftsinvestition muss zu einem Gemeinschaftsprojekt der gesamten EU werden.
  6. „Alle Kollaborateur:innen und  Wegbereiter:innen der russischen Aggression verurteilen wir, das gilt insbesondere für den belarussischen Diktator Lukaschenko. Wir solidarisieren uns weiterhin mit der demokratischen Zivilgesellschaft in Belarus und fordern die EU zu Sanktionen gegen Lukaschenko und seine Gefolgsleute auf.“
  7. „Wir blicken mit größter Sorge auf die russischen Drohungen gegen die unabhängige Republik Moldau und Georgien. Die EU muss aus den Fehlern der Vergangenheit lernen und rechtzeitig Maßnahmen zum Schutz beider Länder ergreifen. Dazu gehören auch Fortschritte in der EU-Erweiterung.“

Zu unseren Beschlüssen:

heleneSláva Ukrayíni! Слава Україні!
Weiterlesen

Namensänderung der JEF Deutschland

Auf dem 69. Bundeskongress der JEF Deutschland wurde nach intensiver Debatte beschlossen, den Vereinsnamen zu gendern und sich nunmehr Junge Europäische Föderalist:innen zu nennen. In der Satzung, in Statements und in der Kommunikation nach außen gendert der Bundesverband bereits seit einigen Jahren. Nachdem sich in den letzten Jahren bereits einige Landesverbände umbenannt haben, wurde die Umbenennung nun auch auf Bundesebene beschlossen. Die JEF Deutschland geht damit einen wichtigen Schritt zur Verstärkung der Strategie “Empowerment and Diversity”. Die Satzungsänderung wurde auf Wunsch geheim abgestimmt und mit der notwendigen 2/3 Mehrheit angenommen.

Was bedeutet die Namensänderung für die JEF Deutschland? 

Bis der gegenderte Name der JEF Deutschland im Vereinsregister eingetragen ist, können einige Wochen und Monate vergehen. Der Bundesvorstand hat daher beschlossen, einige der administrativen Änderungen bereits vorzunehmen. Das betrifft unsere Satzung, die nach beschlossenen Änderungen sofort in Kraft tritt und gültig ist, das offizielle Logo sowie die Kommunikation auf der Homepage und auf Social Media. Wann immer es möglich ist, wird aktuell weiter das Logo ohne Schriftzug sowie die Abkürzung JEF Deutschland verwendet.

Die Namensänderung betrifft natürlich auch unser Merchandise, das wir z.B. für Bundeskongresse, Bundesausschüsse und andere Events zur Verfügung stellen. Aus praktischen, finanziellen und ökologischen Gründen werden wir noch vorhandenes Material weiterverwenden und verteilen und erst bei neuen Bestellungen den neuen Namen verwenden.

emmelineNamensänderung der JEF Deutschland
Weiterlesen

Save the Date: Akademie für Verbandsentwickler:innen von JEF und Europa-Union in Fulda 2023

Nach dreijähriger Pause veranstalten JEF und Europa-Union im Sommer 2023 erneut eine Verbandsentwicklungs-Akademie, bei der sich Aktive aus dem gesamten Bundesgebiet treffen. Im Fokus des praxisorientierten Wochenendseminars stehen die Mitgliedergewinnung, die Bindung und Aktivierung von Mitgliedern sowie die Widerstandsfähigkeit im Ehrenamt, damit das Engagement auch in bewegten Zeiten eine persönliche Bereicherung bleibt.

Die Akademie richtet sich an aktive Vorstände und Multiplikator:innen innerhalb JEF und EUD, die Freude daran haben, dass erworbene Wissen für ihre Arbeit auf Landes-, Bezirks- oder Kreisverbandsebene zu nutzen und weiter zu tragen. Euch erwarten Übernachtung und Verpflegung in der Jugendherberge, ein kleiner Teilnehmerbeitrag von 25 Euro sowie anteilige Fahrtkostenzuschuss (bis zu 100 Euro).

Merkt Euch das Akademie-Wochenende vom 30. Juni – 2. Juli schon jetzt vor. Details zur Teilnahme und Anmeldung folgen im April.

paulaSave the Date: Akademie für Verbandsentwickler:innen von JEF und Europa-Union in Fulda 2023
Weiterlesen

Gemeinsames deutsch-französisches Statement zum 60-jährigen Jubiläum des Élysée-Vertrags // Déclaration conjointe franco-allemande sur le 60e anniversaire du Traité de l’Élysée

Version française ci-après

Gemeinsames deutsch-französisches Statement zum 60-jährigen Jubiläum des Élysée-Vertrags (22.01.2023)

Der Élysée-Vertrag, der am 22. Januar 1963 unterzeichnet wurde, jährt sich in diesem Jahr zum 60. Mal. Der von dem französischen Staatspräsidenten Charles de Gaulle und dem deutschen Bundeskanzler Konrad Adenauer unterzeichnete Vertrag war ein historischer Schritt zur Versöhnung und Zusammenarbeit zwischen den beiden Nationen, die jahrhundertelang erbitterte Feinde waren. Mit diesem Vertrag wurde ein Rahmen für regelmäßige Konsultationen und Zusammenarbeit in verschiedenen Bereichen wie Kultur, Bildung und Verteidigung geschaffen.

Heute gelten die Beziehungen zwischen Frankreich und Deutschland als einer der Eckpfeiler der Europäischen Union, und die beiden Länder arbeiten in einer Vielzahl von Fragen eng zusammen. Dennoch gibt es immer noch Herausforderungen, denen sich die beiden Länder in ihren Beziehungen stellen müssen. Eine der größten Herausforderungen ist die fortschreitende wirtschaftliche und politische Integration Europas, da die beiden Länder unterschiedliche Visionen für die Zukunft der EU haben. Darüber hinaus haben die sogenannte Flüchtlingskrise und die wachsende Bedrohung durch den Terrorismus die Beziehungen belastet, da die beiden Länder unterschiedliche Ansätze zu diesen Themen haben.

emmelineGemeinsames deutsch-französisches Statement zum 60-jährigen Jubiläum des Élysée-Vertrags // Déclaration conjointe franco-allemande sur le 60e anniversaire du Traité de l’Élysée
Weiterlesen

Neustart für Kreisverbände: Wie eingeschlafene/kleine Verbände neu gegründet werden können

Unsere Verbands:stoff Online-Akademie geht in die nächste Runde!

Die letzten drei Jahre waren für Europa-Union und JEF eine schwere Zeit. Die Pandemie brachte das bisher bekannte Vereinsleben zum Stillstand. Digitale Verbandsarbeit wurde vielerorts praktiziert, konnte aber direkte Begegnung nicht ersetzen. In den letzten Jahren wurden deshalb nur wenige Neumitglieder geworben. Ergebnis: Manche Kreisverbände sind eingeschlafen oder drohen wegzubrechen. Jetzt haben JEF und EUD die Chance, Kreisverbände neu zu gründen. Wie das funktionieren kann und was es dazu braucht, darüber tauschen wir uns bei dieser Auflage der JEF-EUD Online Akademie aus.

Christian Moos (EUD-Generalsekretär) und Sarah Reisinger (Kreisvorsitzende JEF Heidelberg/Mannheim) geben Tipps für die „Wiederbelebung“ von Kreisverbänden oder wie kleine Verbände mehr Mitglieder gewinnen können.

Datum: Dienstag, 31.01.2023 von 18.30 bis 19.45 Uhr (online)

Zur Anmeldung geht es hier.

 

Wir freuen uns auf eure Teilnahme!

xeniaNeustart für Kreisverbände: Wie eingeschlafene/kleine Verbände neu gegründet werden können
Weiterlesen

Online Jugenddialog zum Europäischen Jahr der Jugend

✨Veranstaltungshinweis✨
Wir freuen uns sehr euch heute auf den Online-Jugenddialog “Das Europäische Jahr der Jugend” aufmerksam zu machen, den wir gemeinsam mit der Europa-Union Deutschland e.V. ausrichten.

Es geht dabei um die für uns sehr wichtige Frage nach der Jugendpartizipation auf europäischer Ebene. Hat das Europäische Jahr der Jugend was bewirkt und viel wichtiger, wie geht es weiter? Außerdem sollen Fragen besprochen werden wie: Konnten wie angekündigt mehr Mittel für Jugendprogramme wie Erasmus+ generiert werden? Wie erfolgreich waren Projekte wie die Audio-Plattform „Gib deiner Vision eine Stimme“? Wie bewerten Jugendverbände dieses Jahr? Und welche Rolle kommt den Jugendverbänden und -organisationen in Krisenzeiten zu?
Seid sehr gerne am 8.11. um 17 Uhr mit dabei und diskutiert mit unseren sehr spannenden Gästen. Moderiert wird der Dialog übrigens von unserer Bundesvorsitzenden Clara Föller.
Also meldet euch noch ganz schnell hier an. Zur Anmeldung
Wir freuen uns auf euch!
emmelineOnline Jugenddialog zum Europäischen Jahr der Jugend
Weiterlesen

Rückblick Bundeskongress 2022

Nach dem BuKo ist vor dem BuKo
Mit ein bisschen Verspätung schauen wir nochmal auf den #JEFBuKo22, der dieses Jahr in Würzburg stattgefunden hat. Am Wochenende vom 14. bis zum 16. Oktober ist das höchste Gremium der JEF Deutschland, der Bundeskongress, zusammengekommen. Die Delegierten der Landesverbände und der Bundesvorstand haben sich zur Diskussion und Beschlussfassung der politischen Positionen sowie zur Durchführung von Wahlen getroffen. Dabei wurde unter anderem eine Awareness Stelle und der Bundesvorstand neu gewählt und wir haben politische Beschlüsse zur Ukraine und zum Iran gefasst. Mehr Details und Infos zu den einzelnen Punkten bekommt ihr ganz bald hier – also stay tuned!
Wir möchten uns bei allen bedanken, die dabei waren und den BuKo so besonders gemacht haben! 🇪🇺😊
emmelineRückblick Bundeskongress 2022
Weiterlesen

Schnell bestellen: Merch zum Bundeskongress!

Passend zum 69. Bundeskongress am 14. bis 16. Oktober in Würzburg haben wir wieder neuen Merch! Wie vorheriges Jahr haben wir bei Spreadshirt Designs hochgeladen, die ihr jederzeit direkt selbst oder für den Kreisverband bestellen kann.

Die neuen Pullis

Shirts

Außerdem sind auch noch die zwei Designs von letztem Jahr online: Ein klassisches mit Logo (Vorderseite) und Europakarte (Rückseite) und ein Retro-Shirt, das dem Design aus den 60er Jahren orientiert haben (mit dem Spruch „Simply A Generation Ahead“ auf dem Rücken). Beide Designs sind in einem Unisex-/Männer-Schnitt und einem taillierten Frauenschnitt verfügbar.

Wir haben noch mehr Überraschungen für euch vorbereitet, die ihr vom BuKo für euch und eure Landesverbände mit nach Hause nehmen könnt – plant also etwas Platz im Gepäck ein!

julaluehringSchnell bestellen: Merch zum Bundeskongress!
Weiterlesen

Rückblick: Verbandsakademie in Passau

Nach langer pandemiebedingter Pause konnte am vergangenen Wochenende wieder die erste Verbands:stoff-Akademie in Präsenz stattfinden. Im malerischen Passau kamen aktive JEFer*innen aus ganz Deutschland zusammen, über über verbandsinterne Prozesse und Probleme zu diskutieren, Lösungen zu finden und an gemeinsamen Projekten zu arbeiten.

Am Freitagnachmittag wurden beim Besuch in einem traditionell bayerischen Brauhaus die Forderungen und die Strukturen erläutert, bevor es am Samstag in die inhaltliche Arbeit ging. Geleitet von Larissa aus dem Bundesvorstand und Xenia aus dem Bundessekretariat, wurden grundlegende Themen wie Rechtliches und Finanzen, Öffentlichkeitsarbeit und Social Media, wo unsere Bundessekretärin Emmi einen Input lieferte, behandelt, sowie sich mit dem wichtigen Thema Mitgliedergewinnung beschäftigt. Außerdem wurden die unterschiedlichen Gremien der JEF auf Bundes-, Landes- und Kreisebene erläutert. Am Sonntag gab es erst einen wertvollen Input von Wai Long Van aus der AG Empowerment und Diversity, im Anschluss hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, in sogenannten Projektwerkstätten eigene Veranstaltungen oder sonstige Projekte zu planen und somit das Gelernte direkt umzusetzen.

xeniaRückblick: Verbandsakademie in Passau
Weiterlesen

Gemeinsames Statement l Scholz’ Prager Europarede: Reformvorschläge bleiben hinter Ambitionen für ein föderales Europa zurück

Ventotene, 31 August 2022

Kernpunkte:

  • Die Prager Europarede von Bundeskanzler Scholz vom 29. August ist ein willkommener Aufruf zur institutionellen Reform der EU.
  • Scholz’ Ansatz manifestiert jedoch Intergouvernementalismus und vermisst konkrete Schritte, europäische Demokratie zu stärken und in einen föderalen Bundesstaat zu investieren. 
  • Um das zu erreichen, braucht es weitreichende Vertragsveränderungen, die auf den Empfehlungen der Bürger*innen aus der Konferenz zur Zukunft Europas aufbauen.

Man kommt nicht umhin, die Rede von Bundeskanzler Olaf Scholz an der Karls-Universität am 29. August 2022 mit der Sorbonne-Rede von Präsident Emmanuel Macron im Jahr 2017 zu vergleichen. Angesichts der ernsten politischen Lage in Europa sind die Erwartungen, die an den Bundeskanzler einer stark pro-europäischen Bundesregierung des bevölkerungsreichsten Mitgliedstaates der EU gestellt werden, entsprechend hoch.  Dass Scholz überhaupt Prag als Ort dieser wichtigen Rede gewählt hat und damit die Zugehörigkeit mittelosteuropäischer Staaten in die Europäische Gemeinschaft unterstreicht, ist sehr begrüßenswert, ebenso wie die sehr grundsätzliche Hervorhebung Europas als Friedensprojekt, das es zu erneuern gilt. 

“In diesem Sinne begrüßen wir als Junge Europäische Föderalist*innen auch die ausdrückliche Forderung nach institutionellen Reformen und Vertragsänderungen”, kommentiert Clara Föller, Bundesvorsitzende der Jungen Europäischen Föderalisten (JEF)  Deutschland.  “Doch auch wenn Scholz hier eine Reihe sehr berechtigter und dringend notwendiger Reformen aufzeigt, weist die Prager Europarede auch einige zentrale Mängel auf”, fährt sie fort. “Es muss jetzt darum gehen, den zivilgesellschaftlichen Kern der Europäischen Union selbst zu stärken und Bürger*innen und insbesondere jungen Menschen mehr Einfluss auf die politischen Entscheidungsprozesse einzuräumen”. 

Es ist richtig, das Einstimmigkeitsprinzip im Rat der Europäischen Union ist die Achillesferse der EU, wenig schränkt unsere Handlungsfähigkeit so offensichtlich ein, wie der Rat. Unbeantwortet bleibt jedoch weiterhin die Frage, wie die Uneinigkeit zwischen den Mitgliedstaaten überwunden werden kann, um überhaupt eine Basis für institutionelle Reformen zu schaffen. Selbstverständlich ist und bleibt es auch weiterhin die Unterstützung der Ukraine einerseits im Kampf gegen die russische Invasion, andererseits aber auch in ihrem Wunsch, selbst Mitglied der Europäischen Union zu werden. Ebenso ist es entscheidend Moldawien und Georgen eine glaubwürdige Beitrittsperspektive in Aussicht zu stellen und gleichzeitig neue Energie in die Erweiterung des westlichen Balkan zu investieren. Darüber hinaus geht Scholz bemerkenswert detailreich auf so zentrale Themenbereiche ein wie die Verteidigung demokratischer und rechtsstaatlicher Prinzipien in den EU-Mitgliedstaaten, eine gemeinsame Asyl- und Migrationspolitik oder weitere Anstrengungen im Kampf gegen die Klimakrise.

Dennoch ist das Bild, das Scholz in Prag von der Zukunft Europas zeichnet, bemerkenswert schemenhaft. Wer ein Anknüpfen an den Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP oder gar die Vorstellung einer Scholz’schen Vision für die Zukunft Europas erwartet hatte, wurde enttäuscht. Denn auch wenn Scholz eindeutig wörtlich für institutionelle Reformen wirbt, überrascht er doch mit einer erschreckend intergouvernmentalen Perspektive, wie diese Reformen ausgestaltet sein sollten. 

“Wir müssen uns klar machen, dass jegliche nationale Anstrengungen zur Bewältigung der Probleme, vor denen Europa derzeit steht, nur einen sehr begrenzten Nutzen haben können”, kommentiert Clara Föller und weiter: “Europäische Zusammenarbeit, wie sie von Scholz mehrfach gefordert wird, darf kein Synonym für einen sich weiter manifestierenden Intergouvernmentalismus sein. Vielmehr gilt es aus der Logik nationalstaatlicher Entscheidungsprozesse auszubrechen und in ein gemeinsames europäisches Interesse zur Stärkung der europäischen Demokratie selbst zu investieren.” 

“Wenn wir es mit der Zukunft Europas wirklich ernst meinen, dann ist es nicht (nur) die verstärkte zwischenstaatliche Zusammenarbeit, die wir anstreben. Es ist Zeit, Europa zu erneuern, um effektivere und demokratischere Entscheidungsprozesse zu erreichen, Entscheidungsprozesse, die die Stimme der Bürger*innen und eine zentrale Rolle des Europäischen Parlaments respektieren”, fügt Antonio Argenziano, Vorsitzender der Young European Federalists Europe (JEF Europe), hinzu.  

Damit also die Stimme der EU-Bürger*innen in vollem Umfang Gehör finden kann, braucht es Vertragsveränderungen, die sich aus Empfehlungen aus der Konferenz zur Zukunft Europas ableiten. Das betrifft die Abschaffung des nationalen Vetorechts bei allen Entscheidungen. Vor allem aber sollte das Europäische Parlament auch durch ein legislatives Initiativrecht gestärkt werden, ebenso wie durch die Einführung transnationaler Listen zur Europawahl und die Herabsetzung des Wahlalters auf 16 Jahre. Das Spitzenkandidatenprinzip muss bei der Ernennung der oder des Präsident*in der Europäischen Kommission respektiert werden und nicht zuletzt muss ein besserer Schutz der Grundprinzipien der EU gewährleistet sein, damit die Europäische Union eine Wertegemeinschaft bleibt.

 

Über JEF Europe 

Die Jungen Europäischen Föderalisten (JEF Europe) sind eine politische Jugendorganisation, die sich für die Schaffung einer demokratischen, europäischen Föderation als Garant für Frieden, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte einsetzt. JEF Europe setzt sich für eine echte europäische Staatsbürgerschaft und die Erweiterung und Vertiefung der Europäischen Union ein und strebt eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft auf dem europäischen Kontinent an. Die 1972 gegründete Organisation hat mehr als 10.000 Aktivist*innen, die in über 250 nationalen, regionalen und lokalen Sektionen in 31 Ländern organisiert sind. Die Ideale und Ziele der JEF Europe sind im Manifest von Ventotene, im Politischen Programm und in den von den satzungsgemäßen Organen verabschiedeten Resolutionen festgelegt.

 

Über JEF Deutschland

Die Jungen Europäischen Föderalisten Deutschland (JEF Deutschland) sind ein überparteilicher und überkonfessioneller Jugendverband, der sich seit über 70 Jahren für ein demokratisches, bürgernahes, föderales und friedliches Europa einsetzt. Sie verstehen sich als Anwält*innen der europäischen Idee und fördern die Verbreitung des europäischen Bewusstseins in der Gesellschaft – insbesondere bei jungen Menschen zwischen 14 und 35 Jahren. Die JEF Deutschland wurde 1949 gegründet und umfasst rund 4.000 Mitglieder in Landesverbänden in allen Bundesländern und mehr als 100 Kreisverbänden in ganz Deutschland. Das Manifest von Ventotene, das Hertensteiner Programm vom 21. September 1946 und das Politische Programm sowie eine Vielzahl von Beschlüssen der satzungsgemäßen Organe bilden die Grundlage unserer politischen Arbeit.

 

Frühere Positionierungen zu EU-Reformen

 

claraGemeinsames Statement l Scholz’ Prager Europarede: Reformvorschläge bleiben hinter Ambitionen für ein föderales Europa zurück
Weiterlesen