Zum 19. Mal in Folge begrüßten wir in Berlin am ersten Wochenende im Juli wieder rund 60 politisch engagierte junge Menschen aus mehr als 20 Ländern. In diesem Jahr war das Wochenende mit spannenden Diskussionen und Problemlösungen rund um das Thema “Saving Europe: How, when and who?” gefüllt, das am Sonntag mit der Demonstration “Federalists on Bikes” seinen Höhepunkt fand.
Das Seminar begann am Freitag, den 6. Juli 2018, als die Teilnehmenden in der Alten Feuerwache, der Herberge und Seminarstätte des diesjährigen Seminars, ankommen. Mit der Aufregung der Weltmeisterschaft im Hintergrund begann man eine Vielzahl von bunten europäischen Sprachen zu hören, als sich die Teilnehmenden vor Beginn des offiziellen Seminars zu Getränken und Gemeinschaft versammelten. Nach einer kurzen Einführung folgten das Abendessen und ein Ausklang in der Bar der Herberge mit Getränken und einer wettbewerbsfähigen europäischen Trivia-Nacht. Am Samstag war es dann an der Zeit, sich an die Arbeit zu machen und über Europa zu diskutieren. Nach den morgendlichen Energizern verteilten sich die Teilnehmenden auf drei Workshops:
- EU-Reform: Unter der Leitung des European Democracy Lab handelte dieser Workshop von Optionen und Szenarien für die Europäische Union zur Reform ihrer Struktur und ihres Demokratisierungsprozesses.
- Populismus: Mitglieder der JEF Deutschland erklärten in diesem Workshop, was Populismus eigentlich genau ist, die Gefahren von Populismus und die politischen und sozialen Auswirkungen auf die EU.
- Jugendpolitik und Engagement: Vertreter*innen des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) berichteten und diskutierten in diesem Workshop, wie die Europäische Union das Engagement der Jugend verbessern und die jüngeren Generationen einbeziehen kann.
Zunächst konzentrierten sich die jungen Menschen auf die Analyse der jeweiligen Inhalte, welche Probleme es gibt und warum es sie gibt. Danach richtete sich die Diskussion verschiedener Lösungsansätze zu. Am Samstag galt die Aufmerksamkeit vor allem dem Thema Populismus und Methoden, um erfolgreich gegen populistische Argumente vorzugehen. Oftmals in Zusammenarbeit mit den Experten wurden die Teilnehmenden zu Brainstorming und Gedankenaustausch angeregt, um respektvolle und effektive Methoden zur Auseinandersetzung mit populistischen Argumenten zu finden.
Nach einem interessanten Tag der Diskussion dieser drängenden Fragen machten die Teilnehmenden eine Pause und bereiteten sich auf die Fahrraddemo am nächsten Morgen vor. Hier hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, Plakate und Schilder kreativ zu gestalten, die sie dann am Sonntag für die Demonstration nutzen würden. Als die Teilnehmenden ihr visionäres Plakat fertigstellten, freuten sich alle sehr auf den nächsten Tagesordnungspunkt: die berühmt-berüchtigte Absolute European Party! In einer Bar in Kreuzberg konnten sich unsere jungen Teilnehmer*innen auf der Tanzfläche austoben und ausgelassen feiern. Hierfür bedanken wir uns bei der JEB, die Berlin-Brandenburger Sektion der JEF Deutschland, die diese Party organisiert hatten.
Am Sonntagvormittag stand der letzte Workshop des Seminars: das Idea Lab. Dieser Workshop verband alle am Vortag diskutierten Themen, indem er den Teilnehmenden die Möglichkeit bot, gemeinsam Ideen für ein besseres Europa zu sammeln und individuelle Projektideen zu entwickeln. Die Teilnehmenden diskutieren nicht nur theoretisch, sondern suchten auch praktische Lösungen, die sie nach dem Seminar weiterentwickeln können. Der europäische Charakter des Seminars spiegelte sich in der Vielfalt der Projektideen wider und dem Vorhaben, diese auch nach dem Seminar umzusetzen.
Dann war es endlich Zeit für die “Federalist on Bikes”-Tour und Demonstration durch Berlin. Was als Radtour durch einige der historischsten Abschnitte Berlins begann, wurde bald zum demonstrativen Aufruf für ein gemeinsames Europa. Denn wir fielen auf – mit unseren hellgrünen Sicherheitswesten mit der Aufschrift “Europe United, We Will Never Be Divided”, Europaflaggen und Megafon. Unsere Tour erreichte das wohl berühmteste Wahrzeichen Berlins, dem Brandenburger Tor. Dort trafen sich die Teilnehmenden, sammelten europäische Flaggen und andere Materialien von Europa Erlebnis und nahmen an einem Fotowettbewerb teil. Wir fuhren mit dem Fahrrad vom Brandenburger Tor zum Bebelplatz, wo wir ein paar föderalistische Gesänge riefen und Gruppenfotos machten. Vom Bebelplatz fuhren wir zum Alexanderplatz – mit einer weiteren Fotosession und weiteren Gesängen! In die Pedalen treten für Europa, so verbrachten wir einen sportlichen und symbolischen Nachmittag für unser Engagement.
Der Montagmorgen kam allzu früh, als es hieß, sich bereits wieder auf die Rückreise vorzubereiten. Inhaltlicher Abschluss bildete die Fortsetzung des Ideenlabors, in dem nochmal die Projekte und Ideen koordiniert und festgehalten wurden. Dann hieß es leider auch schon Abschiednehmen von den vielen, engagierten jungen Menschen, die wir an diesem Wochenende in Berlin begrüßen und kennenlernen durften. Was bleibt nach einem Wochenende voller JEF-Spirit und internationalem Austausch? Viele neue Freunde und jede Menge Motivation in unserer Generation, die von der europäischen Idee begeistert ist und Europa retten will! (Und wird.)
Das Internationale Berlin Seminar wird gefördert aus Mitteln der Kinder- und Jugendplans des Bundes durch das Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Unterstützt durch das Centre international de formation européenne .