Rückblick auf das XVI. International Berlin Seminar

Am Wochenende vom 14. bis 17. Mai 2015 trafen sich etwa 70 junge Menschen aus über 19 europäischen Ländern zum XVI. Internationalen Berlin Seminar der JEF Deutschland in der “Alten Feuerwache” in Berlin. Sie bestiegen gemeinsam den „Föderalismus-Dampfer“, um durch das unruhige Meer der Europapolitik zu segeln und einen gemeinsamen Kurs für die Zukunft der EU und Europas zu setzen.

Nachdem die Teilnehmer*innen am Donnerstag von der Crew aus nahezu dem gesamten JEF-Bundesvorstand in der Bar der „Alten Feuerwache“ begrüßt und willkommen geheißen wurden, hatten sie direkt danach ausreichend Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen.  Ein lebendiger und anregender Austausch zwischen beispielsweise dänischen, finnischen, französischen, englischen, kosovarischen, albanischen, moldawischen, italienischen oder deutschen Europäer*innen!

Energizer am Morgen

Der inhaltliche Einstieg in das Seminar, das vor allem unter dem Oberthema Solidarität stand, begann Freitag Morgen mit einem ausführlichen Political Barometer. Dabei mussten die Passagiere eine pro- oder contra-Meinung zu verschiedenen Fragen aus der Europapolitik beziehen und konnten sich dann gegenseitig überzeugen, auf die jeweils andere Seite zu wechseln. Anschließend diskutierten die Teilnehmer*innen in sechs World-Cafés die Themen „Economic Crisis“ (Julian Rappold, Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik e.V., Stylia Kampani), EU Migration Policy (Pauline Endres de Oliveira, UNHCR Germany), Common Foreign and Security Policy (Ronja Scheler, Stiftung Wissenschaft und Politik), European Enlargement (Valesaka Esch, Western Balkan Programm des Aspen Instituts Deutschland), Social Crisis (Malte Steuber, Stellv. Bundesvorsitzender JEF Deutschland) und European Core Values (Victoria Kupsch, European Democracy Lab/european-republic.eu).

World-Café

World-Café

Gespickt von Energizern, einer Movie-Night am Freitagabend mit dem Film “Night on Earth” und einem Spiel, bei dem die Teilnehmer*innen in die Rolle von süd- und nordeuropäischen Ländern schlüpfen und deren Politik nachvollziehen mussten und dadurch besser verstehen lernten, wurden diese Themen ausführlich bis Samstagabend in der „Zukunftswerkstatt” diskutiert. Beginnend mit einer Bestandsaufnahme der jetzigen Situation, entstand in drei Phasen zu jeweils zwei Stunden in Kleingruppen eine Vision für das jeweilige Politikfeld, für deren Erreichen am Schluss konkrete Schritte ausgearbeitet wurden. Neben den offensichtlichen Problemen, etwa das Fehlen einer wirklichen gemeinsamen außenpolitischen Stimme, erarbeiteten die Teilnehmer*innen auch andere Probleme wie etwa die fehlenden sozialen Mindesstandards oder das Fehlen einer kohärenten, gesamtheitlichen Asyl- und Flüchtlingspolitik. Bei den Visionen waren der Fantasie keine Grenzen gesetzt, so entstanden beipsielsweise eine Europäische Sozialversicherung, eine europäische Wirtschaftsregierung oder ein*e europäische*r Außenminister*in. Konkret wurde es in der dritten Phase, in der verschiedene Routen mit sehr konkreten Zwischenhäfen für den Föderalismusdampfer entstanden. Kontrovers wurde dabei die Rolle der Solidarität, insbesondere in der Wirtschafts- und Sozialpolitik diskutiert. Solidarität ist eine grundlegende Voraussetzung einer europäischen Zusammenarbeit, muss sich aber in einem föderalen europäischen Gebilde auch innerhalb festgelegter Schranken, wie etwa Umverteilungssysteme, halten.

Zeit für die Street Action/Stadtrallye

Zeit für die Street Action/Stadtrallye

Neben den inhaltlichen Diskussionen war auch eine Straßenaktion und Streetrallye Teil des Seminars. Am Samstag Nachmittag zogen die internationalen Teilnehmer*innen, ausgerüstet mit ihren eigenen, selbst gebauten Föderalismusdampfern, nach einem Gruppenfoto an der East Side Gallery durch Berlin. Sie erkundeten historische Orte und diskutierten mit Passant*innen ihre Ideen und Visionen für die europäische Politik. Sie sammelten Statements auf den Schiffen und machten Fotos, die sich sehen lassen konnten. Auch wenn die Statements die vielen Sorgen der Bevölkerung bezüglich der Zukunft der EU widerspiegelten, konnten die Teilnehmer*innen doch durch ihre offene und überzeugte Herangehensweise viele davon überzeugen, dass eine internationale Zusammenarbeit bereichernd und gewinnbringend sein kann.

Highlight des interkulturellen Teils des Seminars war die Absolute European Party, wie immer hervorragend von der Jungen Europäischen Bewegung Berlin-Brandenburg organisiert, im Mauersegler, die zum gemeinsamen Feiern und Entspannen einlud.

Die Crew des Föderalismus-Dampfers

Die Crew des Föderalismus-Dampfers

Dennoch schafften es alle Teilnehmer*innen am letzten Tag des Seminars pünktlich zur Ergebnispräsentation der Zukunftswerkstatt und der Straßenaktion. Die Fotos und Videos der Streetrallye wurden mit kleinen Preisen ausgezeichnet und die kreativen und inhaltlich starken Roadmaps der jeweiligen Gruppen der Zukunftswerkstatt konnten in einem Gallerywalk besichtigt werden.

Grandioser Abschlusspunkt des Seminars war das Zuwasserlassen der selbst gebauten Föderalismusdampfer im Engelbecken, das dazu genutzt wurde, ein letztes Mal den #JEFspirit zu leben und öffentlichkeitswirksam auf unsere Forderungen aufmerksam zu machen!

Gruppenbild vor der East Side Gallery

Gruppenbild vor der East Side Gallery

Wir danken allen motivierten Teilnehmer*innen, Referent*innen, Mitarbeiter*innen und freuen uns schon jetzt auf die XVII. Ausgabe des Internationalen Berlin Seminars in 2016! Fotos und Videos des Wochenendes gibt es auf Twitter unter dem Hashtag #InBeS2015, im Fotoalbum auf unserer Facebook-Seite und auf dem Youtube-Kanal der JEF Deutschland.

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