Zwölf JEF-Mitglieder aus Flensburg, Kiel, Lübeck und Hamburg besuchten vom 29.-31. Mai 2015 die dänische Hauptstadt Kopenhagen. Die JEF Schleswig-Holstein wollten damit die guten Beziehungen zur JEF Dänemark (Europæisk Ungdom) weiter vertiefen, ganz im Sinne der Twinning-Programme der JEF Europa. Denn bereits im letzten Jahr arbeiteten die beiden JEF-Nachbarsektionen in einem Videoprojekt zur Europawahl, gefördert durch Erasmus+-Gelder, erfolgreich zusammen. Wie unglaublich motivierend und inspirierend ein solches Twinning ist, zeigte uns die Dänemark-Exkursion einmal mehr. Ein Bericht von René Marquardt.Hauptteil des Programms war ein intensiver Tag mit der JEF Dänemark (Europæisk Ungdom), die uns ihre wunderschöne Stadt unter politischen und europäischen Gesichtspunkten zeigten (spannend zudem, dass gerade erst die dänischen Neuwahlen ausgerufen wurden). Abends diskutierten wir dann ausführlich und lange über das „F-Word in JEF“ – den Föderalismus als politisches Konzept. Die traditionell eher europaskeptischen Dän*innen erklärten uns, wie sie auf Europa blicken und sein politisches System. Wie wir lernten, dreht es sich gar nicht so sehr um eine ablehnende Haltung von Kernelementen der Europäischen Union, sondern häufig eher um eine emotional-kulturelle Verbundenheit mit dem eigenen, beschaulichen Dänemark und stellvertretend z.B. seiner Flagge, der dänischen Krone und der Königin. Dän*innen befürworten also vieles sehr, wofür die EU steht. Da gehen die Europæisk-Ungdom-Mitglieder*innen tapfer voran. Im Best-Practice-Austausch lernten wir, was die JEF-Dänemark-Sektionen an spannenden Events und Aktionen organisieren und wie ihr Verein aufgestellt ist. Ein solcher Austausch brachte auch für unsere Arbeit vor Ort unzählige neue Ideen auf den Tisch, die wir unbedingt umsetzen wollen.
Christiania
Darüber hinaus waren wir auch zu Besuch beim Executive Director des ThinkTanks Europa, der selber JEFer war und uns ganz besondere Blicke in die dänische EU-Haltung geben konnte. Zudem durfte u.a. ein Besuch im alternativen, basisdemokratischen Stadtviertel Christiania nicht fehlen. Weiter füllten z.B. auch TTIP-Diskussionen einige Abendstunden. Wie faszinierend es doch ist, die Sichtweisen anderer Nationen zu hören und auszudiskutieren.
Henrik Magnusson, Vorsitzender der JEF Dänemark (Europæisk Ungdom) hält ein Impulsreferat über Föderalismus
Die dreitätige Exkursion wurde von Geldern des Kinder- und Jugendplans der Deutschen Bundesregierung, der Europa-Union Kiel und den JEF Schleswig-Holstein großzügig gesponsert. Dadurch konnte der Teilnahmebeitrag gering gehalten werden, was für die sonstigen Ausgaben im teuren Kopenhagen ein Segen war. Ganz neue und viele vertiefte Freundschaften und Verbundenheit mit unseren lieben Nachbar-JEFer*innen sind entstanden, #JEFspirit war überall zu spüren und die Motivation, weitere gemeinsame Projekte für Europa anzustoßen ist ganz groß. So wird es auch schon Ende Juli/Anfang August wieder ein gemeinsames Seminar geben, bei dem uns der „Föderalismus“ erneut beschäftigen wird, dieses für Dän*innen durchaus schwierige Wort, das uns deutschen JEFer*innen, die wir in einem föderalen Staat leben, viel vertrauter und wohler ist.
Kopenhagen-Nyhavn
Die enge Verbindung zu unseren dänischen Nachbar*innen werden wir also weiter pflegen. Denn so macht JEF-Arbeit besonders viel Spaß, wenn wir Grenzen überschreiten und kulturell-sprachlich vielfältig zusammenkommen können.
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