Am verlängerten Wochenenden vom 26. bis 29. Mai 2016 trafen sich im Jugendgästehaus in Berlin etwa 60 junge Menschen aus über 23 europäischen Ländern zum XVII. Internationalen Berlin Seminar der JEF Deutschland. Gemeinsam gingen sie an Bord des “JEF-Trains”, um das Thema der Grenzen in Europa zu durchfahren.
Nachdem die Teilnehmer*innen am Donnerstagnachmittag in der Tagungsunterkunft am Hauptbahnhof von Mitgliedern aus dem Bundesvorstand sowie von unseren Mitarbeitern aus dem Bundessekretariat begrüßt wurden, lernte man sich danach bei Kennenlernspielen und Teambuilding-Methoden näher kennen. Außerdem wurden auch die “Goodies” präsentiert – kleine, typische Mitbringsel, die die Teilnehmer*innen gebracht hatten, um dazu eine kleine Geschichte zu erzählen. Da viele eine weite Anreise hatten, ließen wir den Abend entspannt am Spreeufer ausklingen, wo es zu vielen interessanten Gesprächen untereinander kam.
Der Freitag stand ganz im Zeichen der inhaltlichen Bearbeitung verschiedener Themen, im Bezug stehend zu den Grenzen in Europa. So begann der Freitag mit dem “Political Barometer” – eine Aktivität, bei der sich die Teilnehmer*innen auf einer Linie positionieren mussten, je nach dem, wie sehr sie einer Aussage zustimmten. Danach konnte darüber diskutiert werden. Am Vormittag folgte dann das World-Café. Eingeteilt in sechs verschiedene Unterthemen diskutierten wir mit Expert*innen zu folgenden Bereichen:
- Migration (Natalie Welfens von Polis180)
- European Youth Policies (Carolin von Janoski von MyEurope und Kira Hinkel vom Frankfurter Zukunftsrat)
- Foreign Policies (Tobias Flessenkemper vom Centre International de Formation Européenne)
- Border (Julian Plottka vom Institut für Europäische Politik)
- European Identity (Dr. Friedmann Eißler von der Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen)
- European Institutions (Manuel Müller von Der Europäische Föderalist)
Aufgelockert wurden die intensiven und produktiven Diskussionen durch Energizer und kleine Spiele. Nach dem World-Café folgte die Zukunftswerkstatt, in der die Teilnehmer*innen die Ergebnisse aus den Diskussionen in die Utopie-Phase mitnahmen. Dabei wurden Wunschziele in den verschiedenen Kleingruppen besprochen, die in einem zukünftigen Europa eine wichtige Rolle spielen sollten. Der Fantasie wurden keine Grenzen gesetzt und so entstanden z.B. europäische Botschaften in kritischen Regionen der Welt, eine Europäische Umweltpolitik, Vollbeschäftigung in der EU, ein “Humans of Europe”-Blog sowie ein ausgearbeitetes Konzept zum “Free Movement of People”. Am Nachmittag gab es ein kreatives Programm zur Abwechslung: In einem Video-Workshop, bei dem die Aufgabe darin bestand einen Kurzfilm zu einem musikalischen Stück zu drehen, setzten sich die Teilnehmer*innen mit der Situation von Flüchtlingen auseinander. Nach einer anfänglichen Planungsphase kamen aus beiden Gruppen interessante Interpretationen hervor, die respektvoll die Schwierigkeiten von Geflüchteten widerspiegelten.
Nach einer der berühmten und langen Kreuzberger Nächte wurde am Samstagvormittag daraufhin ein Ziel aus der vorherigen Utopie-Phase aufgegriffen und im Sinne des JEF-Trains ein Streckennetz mit den unterschiedlichen Zwischenstationen auf dem Weg zum Erreichen des Ziels entworfen. Nach der finalen Phase der Zukunftswerkstatt lernten die Teilnehmer*innen bei der Stadtrallye die schöne Hauptstadt Berlin kennen, sowie die wichtigsten Punkte in Bezug auf Grenzen, wie z.B. die Eastside-Gallery.
Die Aufgabe der Fünfer-Gruppen bestand dabei in der Fotodokumentation ihrer Reise. Neben den Fotos befragten die Teilnehmenden auch einige Passanten zu ihrer Meinung zur EU und Europäischer Politik. Die interessanten Interviews und kreativsten Bilder wurden am Sonntag dann in einer Preisverleihung honoriert.
Höhepunkt des interkulturellen Teils des Seminars war die Absolute European Party, die dieses Jahr in der Flow-Bar in Berlin-Mitte stattfand und zum Tanzen, Singen und Spaß haben einlud. Trotz der langen Partynacht schafften es alle Teilnehmer*innen am letzten Tag des Seminars pünktlich zum sogenannten “Gallery-Walk”, der Präsentation der ausgearbeiteten Ergebnisse. Kreative Plakate der Zukunftswerkstätten und die Bilder der Street-Action wurden ebenso vorgestellt wie die Videos aus dem Video-Workshop.
Nach dem viertägigen Seminar wurden die Teilnehmenden mit einem Lunchpaket versorgt verabschiedet und traten ihre Rückreise an. Wir danken allen motivierten Teilnehmer*innen, Expert*innen und Mitarbeiter*innen und freuen uns jetzt schon auf die nächste Ausgabe des Internationalen Berlin Seminars 2017! Außerdem danken wir CIFE für die Unterstützung während der Planung und Durchführung, und dem Hauptunterstützer, dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, das im Rahmen des Kinder- und Jugendplans dieses Zusammenkommen ermöglicht hat.
Fotos und Videos des Seminars findet ihr auf Twitter unter dem Hashtag #InBeS16 und auf Facebook in unserem Fotoalbum zum Berlin Seminar.