80 Jahre Kriegsende in Europa: Verantwortung heißt Verteidigung des Friedens und der Freiheit

Aus den Trümmern dieses verheerenden Kriegs wurde ein Projekt geboren, das in der Geschichte der Menschheit seinesgleichen sucht: Die Europäische Einigung. Was einst durch Hass und Gewalt getrennt war, wurde durch Zusammenarbeit und Demokratie verbunden. Seit der Gründung der Europäischen Union herrscht zwischen ihren Mitgliedstaaten Frieden – seit Jahrzehnten. Europa ist ein Friedensversprechen – und es ist der europäische Föderalismus, der dieses Versprechen Wirklichkeit werden lassen wird. Viele mutige Widerstandskämpfer:innen wie Sophie Scholl oder Hilda Monte ließen für diese Vision eines vereinten Europas ihr Leben.

Doch Frieden ist kein Zustand, den man einmal erreicht – er muss gestaltet, verteidigt und erneuert werden. Heute – 80 Jahre später – ist dieser Auftrag aktueller denn je. Der brutale Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine erschüttert das Fundament der europäischen Friedensordnung. Unsere Solidarität mit der Ukraine, einst eines der am stärksten von der Naziherrschaft leidenden Länder, ist nicht verhandelbar. Die Verteidigung der ukrainischen Souveränität ist zugleich eine Verteidigung europäischer Werte: Freiheit, Demokratie und des Rechts. Unsere Unterstützung für die Ukraine ist eine Frage der Solidarität, aber auch eine Frage unserer Glaubwürdigkeit. Wer Frieden will, muss bereit sein, ihn zu schützen. 

Doch die Bedrohung kommt nicht nur von außen: In Europa erstarken erneut rechte und faschistische Kräfte, die unsere Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt bedrohen. Dem müssen wir entschlossen entgegentreten – für Freiheit, Vielfalt und ein geeintes Europa.

Europa braucht eine gemeinsame Sicherheits- und Verteidigungspolitik , die auf gemeinsamen Werten und Interessen aufbaut, statt auf nationalen Alleingängen – und das jetzt. Aber: Handlungsfähigkeit darf nicht in einen blinden Militarismus umschlagen, Militarisierung darf nicht zum Selbstzweck werden. Die europäische Sicherheitsarchitektur muss sich an unseren Werten messen lassen – an Menschenrechten, Rechtsstaatlichkeit und dem Ziel des Friedens. Verteidigungsfähigkeit und Friedenspolitik dürfen keine Gegensätze sein. Unser Ziel bleibt eine europäische föderalistische Friedensmacht – politisch, ökonomisch und in Fragen von Sicherheit und Verteidigung

80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs ist klar: Der Wiederaufbau Europas in Nationalstaaten hat bis heute nicht zur Lösung drängender globaler Herausforderungen geführt. Nur ein föderales Europa kann dauerhaften Frieden, Freiheit und Sicherheit für alle Menschen garantieren. Deshalb kämpfen wir – gegen neue Kriege, gegen alte Feindbilder und für die Europäische Föderation. Heute. Für alle Europäer:innen.

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