Europaretter
Die Aktion
Die Europawahl 2014 stand ganz im Zeichen der Euro-Krise. Überall in Europa schossen euro- und europakritische Parteien wie Pilze aus dem Boden und die Zahl der offen europafreundlichen Parteien war erschreckend gering.
Die JEF Deutschland entschloss sich daher, vor der Wahl eine Kampagne zu starten, um erstens auf den schlechten Zustand hinzuweisen, in dem sich die europäische Idee befand und leider noch heute befindet und um zweitens Wege aus der Krise in einem Vereinten Europa aufzuzeigen.
Das Motto „Europaretter“ als Superhelden-Metapher war bewusst so gewählt, dass der Wunsch zum Ausdruck kam, Europa am liebsten innerhalb kürzester Zeit retten zu wollen. Andererseits waren die absichtlich gewählten laienhaften Kostümierungen auch dazu gedacht, um in der Öffentlichkeit Aufsehen zu erregen und mit den Passanten leicht ins Gespräch zu kommen.
Im Verlauf der Kampagne wurde eine eigene Internetseite geschaltet, auf der man Kritik und Anregungen an und für Europa anbringen konnte und auf der auch die politischen Inhalte der JEF dargestellt wurden. Darüber hinaus wurden über 50 sogenannte „Europakits“ von der Bundesgeschäftsstelle bestellt und an die Kreisverbände verschickt. Diese enthielten Flyer, Aufkleber, Plakate, Regencapes und weiteres Info-Material für Straßenaktionen.
Die Kampagne wurde bundeszentral vorbereitet, aber dezentral durchgeführt, d.h. dass sich alle Landesverbände beteiligten und in den Kreisverbänden auf ganz verschiedene Arten durchgeführt wurden. So gab es eine größere Protestkundgebung der JEF Berlin vor dem Brandenburger Tor, im Saarland waren zahlreiche verkleidete „Europaretter“ in den Fußgängerzonen unterwegs und in Nordrhein-Westfalen wurden neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in der Straßenwerbung erprobt.
Auch die JEF Europa wurde in Deutschland willkommen geheißen – am 01. Mai 2014 war ein Bus aus Brüssel zu Gast in Münster und gemeinsam mit dem dortigen JEF Kreisverband wurde ein riesiger Straßenstand an der Promenade aufgebaut, der Kinderspiele anbot, internationales Flair versprühte und auch die obligatorische Bratwurst zu bieten hatte.
Die Europaretter-Kampagne sollte aufrütteln und zugleich auch Werbung für die JEF als Organisation machen, um auch über höhere Mitgliederzahlen wirksameren Einfluss auf die Entscheider in Politik und Verwaltung zu nehmen.
Höhepunkt der Kampagne war sicherlich die Petition an die ARD, das Kandidatenduell der europäischen Spitzenkandidaten zur Primetime in der ARD und im ZDF auszustrahlen und nicht nur im Spartensender Phönix. Über 25.000 Menschen unterzeichneten diese Forderung. In der Folge erreichten wir Stellungnahmen des ARD-Intendanten und erzielten außerdem eine Einladung unserer Bundessekretärin Linn Selle in eine Wahlsendung im WDR.